Die Tatsache, dass Google mit 69% Marktanteil die beliebteste Suchmaschine weltweit ist, ist keine große Überraschung. Die Liste der Google Produkte scheint endlos und ein Leben ohne sie undenkbar.  Es lässt sich nicht bestreiten: Google ist und bleibt relevant, der Page Rank Algorithmus ist ausschlaggebend für viele Marketingentscheidungen und die Analytics Tools  sind unabdingbar um Einsicht in Konsumentenverhalten zu bekommen. Für Google zu optimieren, sich den Anforderungen der wechselnden Algorithmen anzupassen und die lokalen Domains zu berücksichtigen ist immer ein guter Start für jede online Marketingkampagne.

Internet ohne Suchmaschinen – gar nicht mehr vorstellbar!

Google ist zwar in den meisten Ländern Marktführer, bei Weitem aber nicht die einzige relevante Suchmaschine. Je nach Zielmarkt lohnt sich ein Blick auf die internationalen Alternativen. Besonders bei Kampagnen in ehemals weniger digitalen Ländern wie Russland oder China, kann es sich lohnen sich mit den lokalen Vorlieben vertraut zu machen.

Es gibt die offensichtlichen, aber nicht sehr aufregenden Google-Konkurrenten Bing und Yahoo. Bing, die Suchmaschine von Microsoft, macht rund 12% des weltweiten Marktanteils aus. Ein Großteil davon ist auf die  USA zurückzuführen, wo 20% aller Recherchen über Bing durchgeführt werden. Yahoo! Search, überwiegend durch Bing angetrieben, hat fast 10% globale Märkte in Suchanfragen.

„Viele denken, dass unsere größten Konkurrenten Bing oder Yahoo sind. In Wahrheit ist unsere größte Konkurrenz bezüglich der Suchanfragen aber Amazon!“– Google Executive Chairman Eric Schmidt

Das Zitat von Vorstandsvorsitzenden Schmidt zeigt eine völlig neue Perspektive auf. Amazon, der E-commerce Gigant hat 11 Marktplätze weltweit, die genau wie eine Produktsuchmaschine funktionieren. In Ländern wie Deutschland, wo Amazon seit langem als Online-Händler etabliert ist, hat Amazon nicht nur eine 30% Marktanteil für E-Commerce, sondern wird auch als Alternative zu Google bei der Suche nach Produkten eingesetzt – eine Suchmaschine mit hohen Kaufpotential, sozusagen.

Darüber hinaus gibt es international auch ein paar weniger bekannte Suchmaschinen. In China zum Beispiel, wo Google Produkte einschließlich Youtube, Google Mail oder GoogleDocs weiterhin blockiert sind, ist Baidu, das chinesische Äquivalent des Suchmaschinen-Giganten. Baidu bietet multimediale Suche und gibt Nutzern damit die Möglichkeit, direkt nach MP3s oder Filmen zu suchen. Außerdem war Baidu die erste Suchmaschine, die mobile Suche in China anbot. Im Alexa Ranking der beliebtesten Webseiten weltweit belegt Baidu den 4. Platz, vor Yahoo! (Platz 5) und Bing (Platz 13). Mit einer schnell wachsenden Anzahl von Nutzern und einer Vielzahl an neuen Produkten, verspricht Baidu eine Suchmaschine mit viel Potential zu sein, die man im Auge behalten sollte.

Nicht-Englishsprachige Konkurrenten

Eine andere nicht englischsprachige Suchmaschine ist Yandex (Alexa Rank 22). Yandex ist die meistbesuchte Webseite Russlands und bietet unter anderem einen elektronischen Zahlungsdienst, mehrere Apps, Bildsuche und Musikplattform an. Mit über 60% Marktanteil, werden die große Mehrheit der Suchanfragen über Yandex ausgeführt, vor Google.ru und Rambler.

In Südkorea wurde bereits 1999 eine lokale Alternative zu Google gegründet: Naver. Zumindest in Korea ist Naver für Google wirklich ein ernstzunehmender Konkurrent. Das südkoreanische Unternehmen hat einen Marktanteil von fast 50% in der Online-Shopping Nation, verglichen mit 36% Marktanteil für Google. Naver ist genau auf die Bedürfnisse koreanischer Nutzer angepasst: statt einer minimalistischen Suchmaske werden auf der Homepage der koreanischen Suchmaschine Suchtrends und Nachrichten der letzten Stunden präsentiert. Laut Experten ist das auch der Grund, warum sich Google bisher nicht auf dem koreanischen Markt durchsetzen konnte: Naver ist kulturell und sprachlich meilenweit voraus.

Nichtsdestotrotz: Auch wenn Google weiterhin ein wichtiger Player unter den Suchmaschinen bleibt und in den meisten Ländern die Internetsuche absolut dominiert, lohnt sich ein Blick über den Tellerrand – nicht nur bei internationalen Kampagnen.