Kulturelle Unterschiede | Unternehmen in Spanien

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Spanien ist nicht nur ein wunderbares Reiseziel für sonnige Ferien, das südeuropäische Land bietet auch viele Geschäftsmöglichkeiten für Sie als Unternehmer. Lange Zeit war der E-Commerce-Markt in Spanien im Vergleich zu den nord- und mitteleuropäischen Ländern ein wenig hinterher. Doch Spanien hat sich stark entwickelt und trotzdem sind die Marketingkosten deutlich niedriger als in den weiter entwickelten E-Commerce-Märkte wie Deutschland und Großbritannien. Im Jahr 2017 ist Spanien ein interessanter Markt für viele europäische Unternehmer geworden.

Wussten Sie zum Beispiel, dass…
• Nach Jahren der wirtschaftlichen Rezession die spanische Wirtschaft schneller wächst (3,1%) als in Deutschland?
• Mittlerweile 18 Millionen Spanier (2014) online einkaufen? Das sind fast 70% der Internetnutzer! • Spanien der fünft größte Wirtschaftsmarkt Europas ist? Sogar auf vierten Platz nach England, Deutschland und Frankreich, wenn wir E-Commerce-Verkäufe betrachten?

Und dieser E-Commerce wächst immer noch in Spanien.

Kulturelle Unterschiede
In einem Land, das so klein ist wie die Niederlande, sehen Sie schon Unterschiede zwischen den verschiedenen Provinzen. Natürlich ist das in Spanien, was 15 mal größer ist als die Niederlande, noch stärker ausgeprägt. Im Allgemeinen sind Spanier als ein sehr offenes und gastfreundliches Volk bekannt. Über Menschen aus dem Süden Spaniens sagt man jedoch, dass sie noch wesentlich entspannter sind als ihre Landsmänner aus dem Norden. Die sollen dafür geschäftsorientierter und ernster sein. Im Norden sind hohe Rabatte nicht so gängig wie im Süden, wo (Online-) Shopper nichts lieber mögen. Doch ob wir über Nord, Süd, Ost oder West sprechen – alle Spanier sind sehr stolz darauf, woher sie kommen.

Einkaufsverhalten

  • Andere Öffnungszeiten

In Spanien sind die Öffnungszeiten in vielen Geschäften ein wenig anders als die, die Unternehmer aus Deutschland gewöhnt sind. Während im Zuge der Globalisierung und Internationalisierung viele größere Geschäftsketten während der „gewöhnlichen westlichen Geschäftszeiten“ zur Verfügung stehen, können einige, vor allem kleinere oder traditionellere Geschäfte noch eine längere Mittagspause zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr einlegen und stattdessen länger abends geöffnet bleiben. Vor allem mit dem heißen Wetter im Sommer, lohnt es sich ihre Geschäftszeiten an die lokalen Gewohnheiten anzupassen.

  • Service

Im Vergleich mit Großbritannien oder Deutschland sind die spanischen Kunden wesentlich weniger ‚verwöhnt‘. Da der E-Commerz hier noch nicht ganz so weit entwickelt ist, erwarten spanische Kunden nicht unbedingt einen kostenlosen (Rück-)Versandservice oder 24-Stunden Kundenservice. Nichtsdestotrotz kann es sich lohnen, sich durch besonderes Dienstleistungen und Kundenfreundlichkeit von der lokalen Konkurrenz abzuheben.

Webseite

  • Lokaler Webauftritt

Tipp: Achten Sie auf einen seriösen Internetauftritt und darauf, ihren spanischen Kunden entgegen zu kommen.
Trotz der Tatsache, dass der spanische E-Commerce-Markt positive Zahlen zeigt, gibt es immer noch Konsumenten, die in Bezug auf Online-Shopping etwas zögern. Die Angst vor Betrug  spielt hier eine große Rolle. Eine zuverlässige Webseite ist deswegen besonders wichtig. Spanische Kunden werden zum Beispiel Ihre Dienstleistungen viel mehr vertrauen, wenn Sie Markenzeichen (z. B. Confianze Online) und Kundenrezensionen auf Spanisch integrieren. Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihre Webseite eine sichere Verbindung hat.

  • Sprache

De verschillende Spaanse talen in SpanjeTipp: Wenn Sie den Spaniern etwas verkaufen möchtest, werden Sie erfolgreicher sein, wenn Sie das auch auf Spanisch machen. Spanier sind stolz auf ihre Sprache und ihre lokalen Ausprägungen. Sie werden viel mehr Kunden anziehen, wenn Ihre Dienstleistungen in Spanisch angeboten werden. Informationsmaterial, wie z.B. Download-Guides und Broschüren, sollten auch in Spanisch angeboten werden. Spanien ist in 17 Staaten mit 5 verschiedenen Amtssprachen unterteilt: Die Landessprache, Spanisch (auch Kastilisch) und 4 Regionalsprachen: Katalanisch, Baskisch, Galizisch und Aranisch. Die Hauptsprache ist Spanisch, mit einer kastilischen Webseite sollten Sie also die meisten Spanisch-sprachigen Kunden für sich und ihre Produkt gewinnen können.

Mobiele penetratie Spanje

  • Mobile Endgeräte

Tipp: Vergewissern Sie sich, dass Ihre spanische Webseite auch auf mobilen Geräten gut lesbar ist.
Es gibt wenige Länder, die mehr Zeit auf mobilen Geräten verbringen als die Spanier. Trotz der Tatsache, dass sich in Spanien der E-commerce etwas langsamer entwickelt hat als in anderen Teilen Europas, besitzen 85% aller Spanier ein Smartphone und nutzen dieses gerne um mobil einzukaufen. In Spanien ist die Smartphone-Reichweite damit höher als im europäischen Durchschnitt und sie werden sogar als globaler Hotspot des mobilien Internets bezeichnet. Studien von Nielsen zeigen, dass in Spanien mehr Menschen über ihr Smartphone online shoppen als in Frankreich, Großbritannien oder Deutschland.

Soziale Medien

  • Social Media NutzungFrequentie van verschillende sociale kanalen in Spanje

Tipp: Überprüfen Sie, welche sozialen Kanäle bei Ihrem Zielpublikum beliebt sind.
In Spanien ist Spotify vorallem bei Männern im Alter von 16 – 39 weit verbreitet. Facebook wird vorallem von Frauen zwischen 40 – 55 Jahren verwendet. Auf der anderen Seite hat Twitter ein männlicheres Profil.
Süd-Europäer sind bekannt dafür, offener zu sein, viel miteinander zu kommunizieren und mehr zu teilen. Das sehen Sie auch in Spaniens in sozialen Medien. Spanier sind im allgemeinen aktiver auf Netzwerken wie Facebook und reagieren schneller und häufiger als Deutsche. Facebook ist auch das wichtigste Netzwerk um Marken zu folgen.
Die beliebtesten lokalen Kanäle wie Tuenti und Fotolog wurden nun durch Twitter und Instagram ersetzt. Twitter ist (mit durchschnittlich 2 Stunden und 32 Minuten pro Woche) viel beliebter in Spanien als in Deutschland.

Achtung:

Behalten Sie die Versandkosten im Auge.
Viele Webshop-Besitzer legen eine feste Versandgebühr pro Land fest. Während das einige organisatorische Schwierigkeiten minimiert, kann dieses Vorgehen im Fall von Spanien auch einige Nachteile mit sich bringen. Das spanische Territorium umfasst nicht nur das Festland, sondern auch die Kanarischen Inseln, zu denen durch weitere Transportwege auch höhere Versandkosten entstehen. Obwohl diese schönen Urlaubsziele Teil der Europäischen Union sind, gehören sie nicht zum Zollgebiet der EU. Halten Sie das bei der Einrichtung von Versanddiensten im Auge.

Nutzen Sie die gängigsten lokalen Zahlungsmethoden.
Das klingt offensichtlich, aber wir sehen häufig Fälle in denen solch einfach Maßnahmen vergessen werden. Die beliebtesten Zahlungsmethoden in Spanien unterscheiden sich häufig von denen in anderen Ländern in Europa. Die häufigste Online-Zahlungsmethode ist Zahlung per Kreditkarte (37%). 4B und Euro6000 sind die beliebtesten Zahlungskarten. Wir haben andere wichtige Zahlungsmethoden für Sie aufgeführt.

Die ersten Schritte in einem anderen Land zu machen, kann schwierig sein und es kann schwer sein, herauszufinden, wo man eigentlich beginnen soll. Zum Glück ist Leads International genau der richtige Partner für internationales Online-Marketing und wird Ihnen helfen, eine innovative Strategie zu entwickeln, um mit ihrem Unternehmen langfristig auf dem spanischen Markt erfolgreich zu sein!

Buena suerte!

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